Kinderfahrradparcour
Der ADFC-Fahrradparcours trainiert vor allem für Kinder die Sicherheit auf dem Fahrrad.
Intention des Parcours:
Es geht nicht vorrangig um das Einhalten von Verkehrsregeln, sondern um das antrainieren von Sicherheit und Geschicklichkeit auf dem eigenen Fahrrad. Der Parcours soll keine Rennstrecke sein, deshalb bitte auf Zeitnehmen und Stoppuhren verzichten. Fehlerfreies Bewältigen ist wichtiger als schnelles Ankommen!
Vorplanung:
Bevor man den Parcours holt sollte man sich klar werden, wo man ihn aufbaut und wie viel Platz dort zur Verfügung steht. Der Parcours selbst ist modular, es müssen nicht zwingend alle Teile aufgebaut werden, auch die Reihenfolge spielt eine eher untergeordnete Rolle. Je nach vorhandenem Platz können Elemente weggelassen oder umgestellt werden. In jedem Fall sollte man aber daran denken, die Fläche gegen unbeabsichtigtes Durchlaufen von Passanten und Zuschauern abzusichern (Absperrseile mit bunten Fähnchen sind optional zum Parcours erhältich). Ein Vorschlag für Anordnung und Aufbau befindet sich in der Anlage.
Aufbewahrung:
Der ADFC Fahrradparcours befindet sich in der Geschäftsstelle des ADFC (Altstadt 105, 84028 Landshut). Er kann nach Terminvereinbarung (Tel. 0163/2501081) abgeholt werden. Er wird gemeinsam von AOK und ADFC genutzt und kann nach entsprechender Absprache an Dritte weitergeliehen werden. Damit wir uns lange daran erfreuen ist ein sorgsamer Umgang mit dem Material erforderlich.
Wenn Schäden entstehen ist das kein Beinbruch, vieles kann repariert werden und ab und zu werden auch mal Ersatzbeschaffungen notwendig sein. Wichtig ist dabei nur, das Schäden sofort gemeldet werden damit spätere Ausleiher wieder einen funktionierenden Parcours vorfinden.
Transport:
Wenn man vorher weiß, fürwelche Elemente Platz zum Aufbau ist, spart man sich unnötige Schlepperei.Wir haben den Parcours in der unten stehenden Beispielkonfiguration sowohl im Kofferraum eines Opel Astra als auch in einem Peugeot 307 bei umgelegter Rücksitzbank problemlos untergebracht (Kofferraumdeckel ging gerade noch zu).
Wichtiges vor dem Start:
Der Parcours ist selbst für Erwachsene beim ersten Mal oft nicht einfach. Deshalb sollte jeder Teilnehmer möglichst mit seinem eigenen Fahrrad daran teilnehmen. Funktionierende Bremsen (vorne und hinten!) sind Pflicht. Bevor jemand startet sollte das kontrolliert werden, es sind leider viel zu viele Räder unterwegs, die nicht einmal dieses Kriterium erfüllen.
Der Aufbau:
Die Aufbauskizze dient als Vorschlag. Je nach dem zur Verfügung stehenden Platz kann man diesen Aufbau auch variieren.
(1) Starttor
Aus zwei der schweren blauen Halbkugeln und den langen gelben Plastikstanken baut man das Starttor. Für die optimale Breite am breitesten Lenker orientieren.
(2) Wippe
Als erste Station geht es über die Wippe. Achtung: Die Wippe darf nur von jeweils einem Rad befahren werden! Sie ist weder als Sprungbrett noch als Sprungschanze vorgesehen und nicht für das Wippen von Personen gedacht (Schäden am Material sind sonst vorprogrammiert!)
(3) Wasserkreisel
Danach geht es in den Wasserkreisel: Jeweils 2 der großen blauen Lagerboxen werden übereinander gestapelt und kreisförmig hintereinander aufgestellt (11.00 Uhr, 15.00 Uhr, 19.00 Uhr). Der Kreisel wird rechtsherum gefahren. Auf dem ersten Kistenstapel steht der leere blaue Plastikbecker, auf dem 2. Kistenstapel ein mit Wasser gefülltes Becken, auf dem 3. Stapel ein leeres Becken. Die Aufgabe besteht darin, den Kreisel einhändig zu fahren und mit der freien Hand auf dem ersten Stapel den Becker aufzunehmen, mit diesem auf dem 2. Stapel Wasser zu schöpfen und das Wasser dann im 3. Stapel in die bereitstehende Box auszuleeren. Der Becher soll vom Radfahrer anschließend wieder ordentlich auf der ersten Box abgestellt werden. Der Kreisel wird also an der Einfahrstelle wieder verlassen. Das muss beachtet werden, wenn mehrere Personen hintereinander in den Parcours starten wollen. Dies sollte aber nicht nur aus Sicherheitsgründen vermieden werden. Besser ist es, wenn die anderen Teilnehmer zu sehen und versuchen aus den Fehlern der vorherigen Fahrer bereits durch zuschauen zu lernen.
(4) Seilkreisel
Nach dem Wasserkreisel kommt der Seilkreisel. Er ist so anzuordnen, dass er linksherum befahren wird. Die Kette soll ohne anzuhalten aus der Fahrt einhändig aufgenommen und damit eine Runde entlang des Kreises gedreht werden. Anschließend soll es wieder auf der Ablage platziert werden.
Tipp: mit beiden Kreisel hintereinander kann ein Helfer beide "intakt" halten. Am Wasserkreisel ist das Füllbecken ab und an in das Wasserbecken zurück zu kippen , im Seilkreisel regelmäßig das Seil wieder auf der Startbefestigung zu platzieren.
Für eine bessere Führung kann der Umlauf beider Kreisel entweder mit kleinen Halbkugeln oder mit Straßenmalkreiden markiert werden.
(5) Spurwechsel
Der Spurwechsel wird mit den langen Stangen auf dem Boden markiert. Gegen Wegrollen können Sie durch Auflegen auf die "Legosteine" gesichert werden. Will man sich die schweren Legosteine beim Transport sparen, erfüllen einige größere Steine natürlich den gleichen Zweck.
Die Aufgabe beim Spurwechsel besteht aus dem Zeichengeben und einem geübten Schulterblick vor dem Wechsel.
Tipp: Das Umschauen während des Spurwechsels übt man mit einem Helfer, der hinter dem Fahrer beim Spurwechsel eine Hand hebt und dabei unterschiedlich viele Finger zählt. Der Fahrer muss die Anzahl der Finger beim Spurwechsel nennen.
Bei unserem Aufbauvorschlag kann ein Helfer die beiden Kreisel und den Spurwechsel bedienen.
6) Schrägbrett
Das Spurbrett sollte nur bei schon einigermaßen sicheren Fahrern zum Einsatz kommen, ansonsten wegen der erhöhten Unfallgefahr einfach ersatzlos weglassen! Auf keinen Fall bei Regen oder Nässe einsetzen!
(7) Engstelle
Für die Engstelle verwendet man die langen Plastikstangen mit den schweren blauen Kugeln als Standbein. Beim Abstand aber an überbreite Lenker denken!
(8) Slalom
Mit den Pylonen kann man dann einen schönen kleinen Tor-Slalom aufbauen. Um das Slalomgefühl zu erhöhen und Rasern den Wind aus den Segeln zu nehmen mit weiten Schwüngen (3 Meter Abstand) beginnen und diese dann immer enger werden lassen (1, 5 Meter am Ende).
(9) Zielbremsung
Den Parcours beendet haben wir mit einer Zielbremsung. Ab einer bestimmten Stelle richtig Gas geben lassen und auf einer (am besten mit Kreide gezeichneten) Ziellinie durch scharfes Zielbremsen punktgenau anhalten lassen. Hier aber auf genug freien Auslauf hinter der Linie achten.
Im Bild war die Ziellinie das Stangengebilde. Die querliegende Stange durfte nicht fallen, sollte aber so nah wie möglich erreicht werden.
Materialliste
- Plastikstäbe
- 5x rot 1,50 m
- 5x gelb 1,50 m
- 3x gelb 1,60 m
- Eimer mit 12x Straßenkreide
- Halbkugeln, 20cm Durchmesser
- 20x gelb
- 19x rot
- 4x blau
- 10x Stelzenholzklötze
- Legosteine zur Randmarkierung
- 6x blau
- 11x rot
- 6x gelb
- 5x grün
- Halbkugelpylonen
- 15x blau
- 8x weiß
- 6x mit Boden blau
- 2x Eierhelme
- 2x blaue Ringe, 40 cm
- 2x Schrägbrett (je 1x links und rechts)
- 2x Wippenbrett
- Stangen
- 12x gelb, Länge 1,80m
- 5x gelb, Länge 0,80 m
- 6x grün
- 4x blau
- Halbkugeln
- 9x weiß
- 5x blau mit Boden, 40 cm
- 1x blaue Plastiktasse
- 2x Plastikwanne, blau
- Pylonen
- 9x rot
- 3x blau
- 2x grün
- 7x gelb
- Große Pylonen
- 8x gelb
- 8x blau
- Absperrfahnenkette (sehr lang)
Material nicht unmittelbar für den Fahrradparcours notwendig:
Die folgenden Materialien werden nicht für den Basisaufbau benötigt, man kann damit aber Variationen für besondere Aktionen gestalten:
- Stempelstationen bestehend aus 7 quadratischen Eimern mit blauen Deckeln und 4 Stempelkissen
- Gemeinschaftsspringseil neonfarben
- Seil gelb, kurz
- 3x Holzstab 50 cm mit Teller 4 cm
- 2x Holz Lochlatten 40 cm
- 1x Tüte Holz Kleinmaterial
- 1x Stelzen in Kindergröße
- Teilnehmerkarten nummeriert Nrn. 3 – 100
- 2x Hüpfball (Regenbogenfarben)
- 1x Springseil
- Videokassetten
- Kinder+Verkehr
- Mit Helm ist doch klar
- Fahradfahren
- Sicherheitstraining für Kinder
- Jan Tijer + Bai im Straßenverkehr
- 17x Logotafeln
- 1x Gleichgewichtslabyrinth
- 1 Schild „Motorikecke“
- Motorikkiste
- roter Gleichgewichtsteller
- Ballonring
Das wichtigste zum Schluss:
Es soll Spaß machen! Wenn eine Übung nicht gelingt, ist das kein Beinbruch! Ein Bonbon für erfolgreiche Teilnehmer o.ä. ist eine gern gesehene Motivation und ein Erste Hilfe Kasten mit ein paar Pflastern ein Muss falls mal jemand stürzt!